Kunstforum International, Band 258 Kunstnatur | Naturkunst [2018:108+114]
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In Kunstforum International ist ein wunderbarer Beitrag von Judith Elisabeth Weiß zu "Guerrila-Gardening, Paradiesgärtlein und planetarischer Garten" erschienen. Sie bespricht darin zwei unserer Projekte als Beispiele für Guerilla-Gärtnern:
„Verantwortung für den öffentlichen Raum zu übernehmen, dies ist auch das primäre Anliegen von Guerilla-Gärtnern. Mit seiner Aktion Rollrasen (2008) warb etwa das Wiener Kollektiv für Landschaftsarchitektur, Kunst und Urbanismus kampolerta öffentlichkeitswirksam während der Fußball-EM in Österreich für mehr Grünflächen und weniger Autos. Als Gegenkonzept zur heimischen Gartenidylle ist Guerilla-Gardening inzwischen im Begriff des ‚Urban Gardening‘ aufgehoben, das eine Form des kollektiven Gärtnerns bezeichnet, von Stadtverwaltungen meist geduldet oder gar gefördert. Der Garten ist zum sozialen Projekt geworden und in seiner Beschaffenheit einem Komplex zugehörig, den Theodor W. Adorno als ‚Kulturindustrie‘ bezeichnet hat. Durch Werbung, Design und Styling wird der anarchische Charakter weitgehend neutralisiert: Museen vertreiben Saatbomben und legen mobile Hochbeete an, auf Dächern öffentlicher Gebäude liefern hauseigene Bienen Honig, der sich mit Institutslabeln vermarkten lässt, und in städtischen Gemeinschaftsgärten können Bewohner ihr Gemüse für den Hausgebrauch kultivieren. Was jenseits des Subversiven noch bleibt, ist - unter dem Motto ‚Die Stadt ist unser Garten‘ - das Aufbrechen des Gartenraums von Begehbaren zum Partizipativen, von seiner Umfriedung zur Öffnung. In diesem Sinne ist auch der Gartenworkshop (2017) von kampolerta zu verstehen, der 2017 von der städtischen Gebietsbetreuung (GB*) in Wien angefragt wurde. In einer Pflanzentauschbörse ging es um den Abbau von Barrieren zwischen Flüchtlingen und Alteingesessenen." [114]Judith Elisabeth Weiß (2018) "Guerilla-Gardening, Paradiesgärtlein und planetarischer Garten. Zur Aktualität des Gartens als Metapher und künstlerisches Wirkungsfeld." in: Kunstforum International, Band 258, Kunstnatur | Naturkunst, Köln [107-115].
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